Kunstverein Baden Geöffnet von 0-24 Uhr!
Eröffnungsperformance: Fr, 1. Juni 2007, um 18 Uhr mit Cie. Willi Dorner
Treffpunkt: Theaterplatz Baden
Eröffnung: Stadtrat Hans Hornyik
Projektdauer: Fr, 1. Juni 0 Uhr bis Do, 21. Juni 24 Uhr
Ein Projekt im Rahmen des Industrieviertelfestivals NÖ
Nicole Six / Paul Petritsch
Kunstverein Baden
Räumliche Maßnahme
Der Kunstverein Baden: Eingebettet zwischen einem Verkaufslokal und einem Wohnhaus finden Nicole Six und Paul Petritsch eine topografisch-räumliche Situation vor, die an einen Restraum erinnert, der nun zum Zweck der Präsentation von (zeitgenössischer) Kunst genutzt wird, und der sich relativ unscheinbar in die städtische Bebauung fügt. Eine Situation, die die KünstlerInnen, die sich in ihrer Arbeit mit den spezifischen Eigenheiten von Orten und Räumen und deren Verhältnis zu den sich darin bewegenden Menschen auseinander setzen, natürlich herausfordert – und auf die sie mit einer unkonventionellen räumlichen Maßnahme antworten.
Der Ausstellungsraum des Badener Kunstvereins selbst wird nämlich zum Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung von Six und Petritsch. Diesem wird aber nichts hinzu gefügt; vielmehr wird versucht, durch die konsequente Wegnahme aller Türen und Fenster die Spezifik des Raums, seine Verortung in der Stadt, ebenso sehr seine gesellschaftliche Funktion zu ergründen.
All diesen Begrenzungen von Innen- und Außenraum entledigt, öffnet sich der Ausstellungsraum über seine bislang definierten Grenzen hinaus. Innen / Außen bilden durch diese Maßnahme ein ideelles Raumkontinuum: Der Galerieraum bildet keine Barriere, sondern bietet einen neu gewonnenen Weg durch die städtische Struktur.
Gleichzeitig wirft die radikale Öffnung auch Fragen von Besitz/nahme – von „fremder“, gewollter und ungewollter temporärer Nutzung – auf. Beispielsweise eine choreographierte Inbesitznahme durch den österreichischen Tanz-Performer Willi Dorner; oder als Ort für eine performative Raumvermessung mit Margit Brünner; oder als Plattform für eine künstlerische Intervention von Matthias Klos. Die künstlerische Maßnahme lädt alle ein, sich auf die neue topografische Situation einzulassen und zu nutzen.
Schlussendlich gleicht der räumliche Eingriff gewissermaßen einer Art Rückführung, zugleich aber auch einem Fast Forward-Lauf von Baubestand. Vergangenheit und Zukunft im Jetzt.
Jeanette Pacher
Dieses Projekt wird im Rahmen des
Industrie Viertel Festival 2007 durchgeführt