Helmut Stadlmann
Between The Devil And The Deep Blue Sea
Zur Ausstellung „Between The Devil And The Deep Blue Sea“ von Helmut Stadlmann
vom 8. April bis 1. Mai 2022 im „Wohnzimmer“ der Galerie des Kunstvereins Baden, Beethovegasse 7, 2500 Baden
Ein wichtiges Element der ausgestellten Arbeiten ist ein Raster, der benutzt wurde, um ein Bildformat zu generieren (z. B. 3:2 = 6:4, 12:8 usw.). Der Raster ist in Form von Punkten zuerst von außerhalb des Ausstellungsraumes an der Wand zum Auslagefenster zu sehen.
Dieser Raster (oder Grid) wurde von mir benutzt, um ein eigenständiges gleichsam sich selbst generierendes Element in meine Arbeitsweise einzubringen. Durch Umsetzung dieses aus dem Bildformat gewonnenen Rasters nach bestimmten Regeln entstand ein geometrisches Element, das mehr oder weniger verwendet, so etwas wie Wachstum, Schrumpfung, Wechselwirkung aber auch Ordnung in meinen Arbeiten darstellt. Es kann allerdings auch sein, dass es überhaupt nicht vorkommt.
Die Setzung von Ausgangsbedingungen schafft einen quasi unabhängigen (automatisch generierenden) Bereich innerhalb des Prozesses der Bildwerdung. Als Künstler bin ich icht mehr die einzige Instanz im kreativen Prozess, obwohl natürlich alle Regeln und deren
Konzequenzen und alle darüberhinaus notwendigen Entscheidungen in diesem Spiel von mir stammen bzw. von mir getätigt werden müssen. Ich reagiere auf die Voraussetzungen, um mich einem Ergebnis anzunähern, das meinen Vorstellungen entspricht.
So spiele ich metaphernd gestaltende Abläufe durch, die als parallel zu Abläufen in der Wirklichkeit gesehen werden können, allerdings lediglich, um Bildwerke zu erstellen.
Ein Spiel mit Regeln oder auch Gesetzen, oder was wir so nennen, jedenfalls mit
Voraussetzungen, die Wirkungen haben.
Die Folgen der Gesetze und Regeln können nur bedingt vorhergesehen werden. Doch dass es bestimmte Folgen gibt, ist zwangsläufig.
Die Folgen von menschengemachten Gesetzen und Regeln können den zugrundeliegenden Intentionen zuwiderlaufen.
Auch die Nichtbeachtung kann ungeahnte Konsequenzen haben.
Man muss nicht lange suchen, um diese Metaphern vergleichend mit Blick auf Vorgänge vor unseren Augen, in die wir auf die eine oder andere Art, als Individuen oder Gesellschaft, involviert sind, deuten zu können.
