Minna Antova im Projektraum Wohnzimmer
Gast-Interventionen ab 17. August 2022
Minna Antova im Projektraum Wohnzimmer, Kunstverein Baden, Beethovengasse 7
- Juli - 9. September 2022 //Gast-Interventionen ab 17. August
#la signifiance en l'absence//die bedeutung in der abwesenheit
das unendliche im begrenzten finden
#zeit#schichtungen#natur#entleiblichung#gletschermühlen#firnschmelze#spuren#schrift#haut#körper#archiv#alpenglühen
Das Wohnzimmer war früher ein Textil-Geschäft, die Textur der Erinnerung wird in der Installation auf-gelöst in den Grundformen des Webens: Kette und Schuss. Ein horizontales Zeichen-Band umfasst den Raum, durchbrochen von vertikal aufgerichteten Körper-Abdrucken auf instabilen Transparentpapier-Streifen.
Unter Verwendung von Braille-Schrift-Texten, Papier, Bleistift, Pigmente, Binder und fossile Objekte.
„Weggelassen wird, was dem neuen Wissensehrgeiz, dem neuen Wissensbegehren im Wege ist. Ziel dieses neuen Wissensbegehrens ist der Logos, und das heißt, Ordnung und Kontrolle. Wir müssen uns vergegenwärtigen, was das „Weggelassene“ war. Es war das Gehörte, das Empfundene, das Gespürte, das sich seit je an den Körper der Sprache gebunden hatte. Wir sind nicht mehr gewahr, dass es unser Körper ist, der spricht – dass wir es selbst sind die sprechen. Doch es gibt Momente, wo unsere Augen wandern, weg von den Skannern und Bildschirmen, hin zu den Weiten und Flächen um uns herum, wir lassen unsere Hände in den Schoß fallen oder auf ein Blatt Papier das vor uns liegt. ...(und wir werden) Zeugen einer archaischen Sinnproduktion, die fort und fort läuft, wo sie einer formalen Ordnung entkommt. Da wachsen Zeichen des Lebens, der Verbindung, der Verschmelzung und Trennung von Körpern und Objekten, verbunden über Brücken und durch Kanäle für die Ströme ihres Spürens, getrennt durch bedrohliche Gräben – eine Fülle abstruser Figuren, deren Sinn uns oft nicht klar ist. Aber unser Witz – oder unsere Wut – lässt sie Gestalt annehmen als Wunschbilder oder Drohbilder, als Solidaritäts- oder Protestformen: Als Formen unseres Lebens.“ Elisabeth List, aus: „BOKS - Einige theoretische Gedanken und eine Einladung zum Tanz“, Graz
….und dann – das ungläubige Staunen
Minna Antova in the Project Space Living Room Kunstverein Baden, Beethovengasse 7
14 July - 9 September, 2022//Guest Interventions starting August 17th
#la signifiance en l'absence//the meaning in the absence
finding the infinite in the limited
#time#layers#nature#dis-embodiment#glaciermills#firn-melt#traces#script#body#skin#archive#alpine-glowing
The living room used to be a textile store, the texture of memory is dissolved in the installation in the basic forms of weaving: warp and weft. A horizontal band of signs encompasses the space, punctuated by vertically erected body imprints on unstable strips of tracing paper.
Using Braille texts, paper, pencil, pigments, binders and fossil objects.
"What is left out is what is in the way of the new ambition for knowledge, the new desire for knowledge. The goal of this new desire for knowledge is logos, and that means order and control. We have to realise what the "omitted" was. It was the heard, the felt, the sensed that had always been bound to the body of language. We are no longer aware that it is our body that speaks - that it is we ourselves who speak. But there are moments when our eyes wander, away from the scanners and screens, towards the vastness and space around us, we let our hands fall into our laps or onto a sheet of paper that lies in front of us. ...(and we become) witnesses to an archaic production of meaning that runs on and on where it escapes formal order. There grow signs of life, of connection, of fusion and separation of bodies and objects, connected by bridges and by channels for the currents of their sensing, separated by threatening rifts - an abundance of abstruse figures, the meaning of which is often not clear to us. But our wit - or our rage - makes them take shape as wishful images or threatening images, as forms of solidarity or protest: As forms of our lives." Elisabeth List, from: „BOKS - Some theoretical thoughts and an invitation to dance“, Graz.
....and then – the incredulous wondering