Jonas Höschl – Maki Ishii – Borjana Ventzislavova
Midissage: Sa, 15.5.2021, 15 - 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 9.5.2021 - 23.5.2021
IM PROJEKTRAUM DES KUNSTVEREINS BADEN
jürgen ramacher - martin kolber
das klanglabor
ausstellung und konzertserie
konzertserie: versuchsgruppe 1 - 5
jeden freitag - beginn 18.30
Jonas Höschl (D) - Maki Ishii (Jap) – Borjana Ventzislavova (BGR/A)
Jonas Höschl
Als Fotograf ist man immer Beobachter, oft gar Voyeur der etwas nimmt, zugleich war Jonas Höschl 2015 als Aktivist des Soli-Konvois „ain’t no border high enough" aber auch Beteiligter, Aktivist, der versuchte die Situation an Europas inneren Grenzen wie in Idomenie oder Röszke für die Betroffenen zu verbessern. Am 09. September 2015 wurde er dadurch, neben einer ungarischen Kamerafrau welche nach Flüchtlingen trat, selbst zum fototheoretischen blinden Fleck (Susan Sontag). In diesen dokumentarischen Fotografien die durch die Weltpresse gingen rückte er selbst in den Fokus. Sie sind Zeitdokumente und Zeugen vom Dilemma des Fotografen als Künstler schlechthin.
Für die Ausstellung im Kunstverein Baden hat er eine neue Serie eben jener Fotografien des 09. September 2015 konzipiert, welche als Siebdrucke in Glas gebrannt wurden. Diese Reihe an Selbstportraits in Glas, haben die Größe von Mac-Book-Bildschirmen und sind in mehreren Stahl-Rahmen als Aufsteller in der Galerie zu sehen. Jonas Höschl schafft es damit uns mehr zu erzählen über die sogenannte Flüchtlingskrise Europas. Er rückt seine eigene Ohnmacht in den Fokus und thematisiert dabei die journalistische Routiniertheit der Nachrichtenagenturen und Redaktionen in unserer digitalisierten Welt. Die Arbeit wurde von der Alexander Tutsek-Stiftung und dem Kulturamt der Stadt München gefördert.
Jonas Höschl studierte Fotografie bei Prof. Juergen Teller, sowie Grafikdesign bei Prof. Friederike Girst und Prof. Holger Felten an der AdBK Nürnberg. Derzeit ist er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und Meisterschüler von Prof. Olaf Nicolai in der Klasse für Freie Kunst / Bildhauerei an der AdBK München. Zuletzt erhielt er unteranderem den Debütant*innenpreis der AdBK Nürnberg, sowie den Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz für Druckgrafik.
Er befragt in seinen künstlerischen Arbeiten aktuelle gesellschaftliche Strukturen, Abhängigkeiten und Missstände, sowie deren Einschreibung in künstlerische Möglichkeiten, die versuchen diese festzuhalten. Nicht ohne sich darin auch selbst einzuschreiben: Einerseits als Autor, andererseits als Akteur sichtbar, lässt er mit seinen Fotografien und Druckgrafiken Selbsterlebtes mit Formen medial vermittelter bis propagandistisch verzerrter Wahrnehmung ineinanderfließen. Dabei werden unterschiedliche Medien und Techniken, wie Holzschnitte und Radierungen, Siebdruck oder Fotografie als großformatige Posterdrucke oder intime Publikationen erlebbar.
Maki Ishii
Ishii was born in Japan and studied at London’s Chelsea College of Art. Following this Ishii pursued further study at the Städelschule in Frankfurt. Ishii currently lives and works in Berlin. Ishii’s central interest is in the politics and materiality of the object. Her practice focuses on the significance of the ephemera of everyday fiction within our lives. She understands the ordinary and everyday through the way symbols and signifiers are used, analysed and processed in our everyday lives. In this exhibition in Kunstverein Baden, Ishii recreates pedestals decorated tenderly with patterns reminiscent of the sheets in her friend parents’ home. Alongside these patterns, each plinth features androgynous statues whose form lays somewhere uncertain between the figurative and the non-figurative. The accompanying video shows animation of various mysterious spaces and also subtly lists the different types of emotions from a Japanese wikipedia page. Ishii focuses on the ambiguity and uncertainty present in the socially imprinted boundaries within today’s society. With separation, categorization and anxiety increasing in today’s society, Ishii brings to light the invisible shared experiences common to our human existance. Her work asks what lies beyond us and leaves us with a feeling of hopeful uncertainty.
Borjana Ventzislavova
Statement:
Meine Arbeit befasst sich mit Fragen der Mobilität und der Überquerung der sozio- geographischen und kulturellen Grenzen und mit den komplexen Prozessen der Kommunikation und Übersetzung. Sie bewegt sich oft an der Schnittstelle von Realität und Fiktion und versucht jene Strukturen einer Gesellschaft offenzulegen, die unter der repräsentativen Oberfläche angesiedelt sind. In meiner Praxis werden oft partizipatorische Ansätze benutzt, damit eine Plattform für Reflexion und Hinterfragung von relevanten Themen für unsere heutige Gesellschaft geschaffen wird. Insbesondere werden komplexem Inhalt wie kultureller Identität, Machtverhältnissen, dem Kunstsystem und der Öffentlichkeit erforscht, wo die Interaktion von ideologischen, psychologischen und physiologischen Erfahrungen eine entscheidende Rolle spielt .
Borjana Ventzislavova geboren in Sofia und lebt in Wien. (borjana.net).
Diplom an der Universität für angewandte Kunst Wien, Digitale Kunst.
Borjana ist interdisziplinäre Künstlerin, die in den Bereichen Film / Video, Installation, Fotografie, Performative und Medienkunst arbeitet.
Ihre preisgekrönten interdisziplinären Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie auf Medienkunst- und Filmfestivals gezeigt u.a.Belvedere 21, Salzburger Kunstverein, Lentos, MAK Vienna, MAK LA, k-haus, quartier21, Museum der Moderne, Salzburg und Klagenfurt, Esterházy Foundation, MUSA, Museum of Contemporary Art Sofia, Sofia City Art Gallery, National Art Gallery Sofia, Triennale Linz 1.0, Sammlung Essl, Thomas K. Lang Galerie, Bäckerstrasse4, Austrian Cultural Forum Washington DC und London, ICA London, Academia Galerie, Sofia, ICA Sofia, Art Today Plovdiv, Hunt Galerie, St. Louis, US, Radiator Galerie NYC, Cologne Conference, IDFA, Diagonale, EMAF, Osnabrück, transmediale, Berlin, filmwinter, Stuttgart, Rencontres Internationales, Berwick Film und Media Arts Fest., Moscow Int. Filmfest., Int. Short Film Fest. Istanbul, Split Film Fest., etc.
Zahlreiche Preise, Stipendien und Förderungen u.a.: Förderungspreis der Stadt Wien 2017, Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst 2013, Startstipendium für Bildende Kunst 2009, Gewinnner Top Ten Nonfiction - Cologne Conference 2006, Otto Prutscher Fonds Preis 2006, Susmannstiftung Preis 2005, Annerkenungen: Art in Motion 2002, Los Angeles, Ars Electronica, 2002, Linz, CYNETart 2001, Dresden.
Artist in Residence in Rom, Chicago (BKA), London, Newcastle (ISIS Arts), Berkeley (CEC Artslink), Los Angeles (MAK Schindler), Chicago (BKA), Athens (Snehta), Banff Center (BKA) und in NYC (ISCP/BKA).
Ihre Arbeiten sind in privaten und öffentlichen Sammlungen (u.a. Belvedere21, Bundsammlung - BKA, Arthotek, MUSA, Sammlung Essl/Albertina, Lentos, Angerlehner, etc.) vertreten.
Für ihre Leistungen in der Kunst wurde ihr 2017 die österreichische Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.
WOHNZIMMER – KONZERTE
Im Projektraum des Kunstvereins Baden
mag. art. martin kolber-jaskulski,
geb. 1972 in grünstadt
performances, konzerte & ausstellungen (auszug)
„Gauguin“ (konzert mit uli rennert, sanni orasmaa , 3x3 festival uniT, uni-campus graz 2000)
„tagebuch“ (konzert/CD präsentation martin kolber tagebuch, porgy und bess wien 2002)
„INFILTRATION 03“ (konzert trio:m plus dent, symposion lindabrunn)
„im stadtbureau“ (konzert mit andreas wagner und josef novotny, 2001)
„finding“ (konzert mit mario rechtern und manfred hofer, graz WIST 2003)
„trio:m“ (konzert , musik aktuell – nö , L4 berndorf 2003)
„succession“ (performance mit der impro-tanzgruppe EVOE, 2003)
„musik im sakralen raum“ (konzert mit uli rennert, jakobuskirche bad vöslau 2003)
„remember“ (performance , KV Baden,2004)
„herausforderung kunst“ (performance , HLA Baden , 2004)
„die zuflucht“ (konzert/performance , evang. kirche bad vöslau 2004)
„hommage to a museum“ (museum des 20. jh wien, mit fritz novotny, K.W. Krbvac, 2004)
„über die losigkeit der worte“ (performance, Galerie Arkade , Mödling 2005)
„open space conference“ (konzert/performance ,verein symposion lindabrunn, hernstein 2004)
„offene räume“ (konzert mit stefan fraunberger und stefan heckel, musik aktuell nö 2004)
Jürgen Ramacher
geboren 1963 in Baden
Diplom mit Auszeichnung
an der Akademie der bildenden Künste
Wien 1992
Seit 1994 als Künstlerduo RAMACHER & EINFALT tätig.
Perfomances und Konzerte (Auswahl)
1994 Galerie Transit Art Barcelona („Austrian Stag“, Performance)
1998 Galerie Paradigma („Parkbank“ Aktion mit Life - Radio Linz)
1999 Kölner Kunstverein Deutzer Werft („Das Huhn und der Krieg“, Performance)
2002 Flex Wien („Big Brother Award“, Performance“)
2003 Symposium Lindabrunn („Projekt Ikarus“ Performance und Konzert)
Düsseldorfer Kunstverein („Der projezierte Blick“ Performance)
Berlin Bunker Alexanderplatz („Paradies“ Performance)
2005 Wien Donauinselelfest Menschrechtsbühne (Konzert mit Band – M. Kolber,
M. Schulmeister)
2006 Gründung mit M. Kolber „Badener Kurorchester Experimentalklang“ (4 Konzerte mit
nationalen und internationalen Elektronikmusikern)
2007 Lange Nacht der Museen, Minoritenkloster Tulln („Das doppelte Auge“ Konzert und
Performance)
2008 Konzert Eröffnung Karintischer Sommer Ramacher-Einfalt-Kolber-Trio, Stift Ossiach; Performance mit buddhistischen Zenmönchen der Sotoschule im Schloßpark Mirabell, Salzburg; Lange Nacht der Museen – Galerie 3 Klagenfurt „Testversuch K1/G3“
2009 Musumsplatz Gmunden „Denkmalenthüllung“; Lange Nacht der Museen - Kunst-
historisches Museum Wien „Testversuch und Fantasiebeschleunigungsgeräte“
2010 „Das Huhn und das eigenwillige Flattern des Seins“ Kunsthaus Sudhaus – Villach;
Konzert - No Comment Kunstfabrik Großsiegharts + Schaukraftwerk Forstee Velden;
Videomatinee Cinexx Kino Berndorf;
2011 No Comment, Cinexx Berndorf; „Totenschiff- Die Transformation des Seins“
Viertelsfestival, Wiener Neustatt;
2017 „Geschichten aus dem schwülen Gabi Gabi Land“ Strobl, Tanztheater auf dem Totenschiff mit Musikproduktion, Deutschvilla Produktion
2019 „das Meerschwein“ VN:M Festival Graz
2021 „das Klanglabor“ Versuchsreihe 1-5 Wohnzimmer Kunstverein Baden. Versuch 6 Galerie Arcade, Mödling
Preise und Stipendien
1987 Hauptpreis beim Innovationswettbewerb der ERSTEN BANK
1988 Hauptpreis beim Innovationswettbewerb der ERSTEN BANK
1989 2. Preis Museumswettbewerb der Bundesmuseen
1992 Meisterschulpreis, Akademie der bildenden Künste Wien
1. Preis Wettbewerb 300 Jahre Akademie der bildenden Künste, Wien
1993 Auslandsstipendium für Barcelona, Spanien
1996 Förderungspreis für bildende Kunst der Stadt Baden
2004 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
juergen.ramacher@inode.at www.ramacher-einfalt.at