Fanni Futterknecht
WE WILL NOT LET YOU GO
Screening + Gespräch: Fr, 11. September 2020, 19 – 21 Uhr
Mag. Dr. Andreas Spiegl im Gespräch mit Fanni Futterknecht
WE WILL NOT LET YOU GO (20 Min.)
Im Projekt WE WILL NOT LET YOU GO inszeniert die Künstlerin Fanni Futterknecht gemeinsam mit einer Gruppe von Darsteller*innen in der Nordbahn-Halle tableauartige Situationen und performative Bildmomente. Diese orientieren sich an abstrahierten medialen Bildern von ideologischen Momenten wie etwa Demonstrationen und Manifestationen. Mittels grafischer Sprachelemente und minimalistischer performativer Handlungen lassen Futterknecht und ihre Performer*innen choreografierte poetische Bilder entstehen. WE WILL NOT LET YOU GO untersucht Subjektkonstruktionen innerhalb unserer europäischen Gesellschaft, Augenblicke vermeintlicher Gemeinsamkeit und die Isolation jedes einzelnen Menschen. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Sichtbarmachung von Machtstrukturen, Anschauungen und Wertesysteme innerhalb unserer Sprache und in Gruppenhierarchien. Außerdem werden die symbolische Aneignung von Raum und soziale Kontrolle thematisiert. Mit Tafeln und Schildern ausgestattet formieren sich die Performer*innen immer wieder neu zu einer Gruppe „stiller Sprechender“, die die Betrachter*innen auffordern, ihre eigene Stimme zu hören und zu Leser*innen zu werden.
Im Kunstverein Baden zeigt die Künstlerin die 20minütige Dokumentation der Performance mit anschließendem Gespräch mit Andreas Spiegl.
Fanni Futterknecht studierte Freie Mediengestaltung, Kontextuelle Malerei und Video an der Gerrit Rietveld Akademie Amsterdam, dem Piet Zwart Institut und an der Akademie der Bildenden Künste Wien und befasste sich danach mit live Performance im Rahmen des Programmes Essai des CNDC in Angers Frankreich. Ihre Arbeiten positionieren sich medienübergreifend zwischen Video, Performance und Installation.
Andreas Spiegl
Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seit 1990 am Ordinariat für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst (vormals Institut für Gegenwartskunst) der Akademie der bildenden Künste Wien. 2001-2003 Vizestudiendekan und seit Oktober 2003 Vizerektor für Lehre und Forschung der Akademie.
Freier Kurator mehrerer Ausstellungen im In- und Ausland. Kunstkritiker für u.a. springerin, camera austria und afterall. Zahlreiche Publikationen zur zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie. 1999 Gründung des Büros für kognitiven Urbanismus gemeinsam mit Christian Teckert. 2002 Gründung von math.space, einem Verein für Mathematik als kulturelle Errungenschaft mit Sitz im MuseumsQuartier, gemeinsam mit Rudolf Taschner und Johannes Wallner.
Forschungsschwerpunkt: raumtheoretische Fragestellungen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven - seien sie medientheoretischer, architekturtheoretischer, feministischer oder psychoanalytischer Natur - zusammensetzen.