there are more things …
verena dengler, das_em, kerstin von gabain, kathi hofer, sonia leimer, luisa kasalicky, jakob lena knebl, thomas hörl, hans scheirl, sabine schwaighofer, roberta lima, christoph meier, michikazu matsune
Vernisssage: Sa, 21. November 2015 um 19.30 Uhr
Es spricht: Barbara Rüdiger
Eröffnung: Stadtrat Hans Hornyik
Ausstellungsdauer: 22.11.2015 - 17.1.2016
There are more things
Der Titel bezieht sich auf eine Erzählung aus dem im Jahr 1975 erschienen Buch „Das Sandhaus“ von Jorge Louis Borges, welches mich schon geraume Zeit in meinen eigenen Arbeiten begleitet und inspiriert.
Im Zentrum steht ein Haus und dessen Inhalt. Objekte, die sich jeglicher Definition und Zuordnung entziehen. Der Erzähler verschafft sich unerlaubterweise Zutritt zu dem Haus. Die Begegnung mit den Dingen, die er dort vorfindet löst bei ihm ein tiefes Unbehagen aus, aber auch eine unwiderstehliche Neugierde.
Möbel haben immer einen Bezug zum Körper. In diesem Fall waren die Objekte jenseits des Gewohnten und der Vorstellungskraft. Sie ließen einen Körper vermuten, der in der Phantasie monströse Dimensionen annahm. Aber wenn es sich bei dem Vorgefundenen um etwas anderes handelte, um Objekte der Kunst, reduzierte sich seine Irritation und Unbehagen nicht minder. Was wäre deren Inhalt? Auf welchen Kontext bezogen sie sich - mit ihren Polsterungen, Lehnen, Henkeln und dergleichen.
Ein Möglichkeitsraum jenseits von klar definierten Systemen kann sich dann auftun, wenn Zuordnungen unterlaufen werden, indem sich Genres, Methoden, Inhalte und Ästhetiken mischen, Dinge zusammenkommen, die vermeintlich nicht zusammengehören: ein „produktives Monster“ entsteht.
Für die Ausstellung versammle ich Arbeiten von Künster_innen aus meinem nahen oder erweiterten Umfeld, die mich inspirieren und zu denen ich eine Verwandschaft empfinde. In ihren Arbeiten vermischen sich die Bezüge, sie setzen sich mit Ästhetiken und der Formensprache des Designs auseinander, dekonstruieren Möbel und übersetzen ihre Arbeiten in der Sprache der Gestaltung. Sie triggern fetischistische Ebenen, hinterfragen Funktionen, vereinnahmen unterschiedliche Ästhetiken und überschreiten Genregrenzen.
Einige von ihnen waren bereits in der Ausstellung „Wiener Brut“ (2011) im KIT Düsseldorf zu sehen, die von Barbara Rüdiger kuratiert wurde. Diese Ausstellung war damals eine Initialzündung eine Szene sichtbar zu machen, Positionen zu zeigen die mit diesen Themenfeldern in einer wechselseitigen Bezugnahme zwischen Kunst und Design arbeiten. Hier setze ich an. „There are more Things“ ist als Fortsetzung eines ungoing Process gedacht.
Jakob Lena Knebl