„BEWAHRE DEINE ILLUSIONEN …“

Einladung

Themenausstellung zum Jahresthema "Lebenslüge und Illusion"

Michael Bottig, Petra Buchegger, Martina Funder, Klaus Hollauf, Cornelia König, Doris Libiseller, Nina Maron, Ulla Reithmayr, Edith Richter, Rosa Roedelius, Amrei Schanzer, Kurt Spitaler, Tibor Solymos, Monika Triska-Schaudy, Michael Wegerer

Vernissage: Fr, 5. 7. 2013, 19.00 Uhr
Es spricht: Leo Hemetsberger, Philosoph
Eröffnung: Gemeinderat Hans Hornyik

"die zuflucht": performance nach dem gleichnamigen hörspiel von martin kolber

Ausstellungsdauer: 6. 7. 2013 - 25. 8. 2013

05.07.2013 - 24.08.2013

Lebenslüge - Illusion
Das Jahr 2013 steht unter dem Motto „Lebenslüge - Illusion“. Der Begriff „Lebenslüge“ wurde von dem Dramatiker Henrik Ibsen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Gibt es die Lebenslüge noch? Brauchen wir nicht alle hin und wieder Illusionen?  Wo liegen die Illusionen in der Kunst? Ist nicht alle Kunst Illusion? Sigmund Freud meint: „Illusionen empfehlen sich dadurch, dass sie Unlustgefühle ersparen und uns an ihrer Statt Befriedigungen genießen lassen.“

Lebenslüge  (Quelle: Wikipedia)
Als Lebenslüge wird eine beliebige Vorstellung bezeichnet, deren Fürwahrhalten, so unbegründet oder ungereimt sie auch sein mag, einem Menschen das Dasein erträglich macht, und woraus er den Mut schöpft, weiterzuleben. Als Lebenslüge wird somit eine Unwahrheit bezeichnet, die jemand während seines Lebens wissentlich und absichtlich als Wahrheit bezeichnet und so behandelt, obwohl er das Gegenteil kennt oder kennen müsste. Die Ausrichtung und der Sinn des Lebens basieren dann im Wesentlichen auf einer Lüge.
Der Begriff wurde von dem Dramatiker Henrik Ibsen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Er prangerte damit scheinheilige Verlogenheit, Doppelmoral und krampfhaftes Festhalten am schönen Schein an, was in seiner Sicht typisch war für das Bürgertum seiner Zeit.
„Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück.“
– RELLING : Ibsens "Die Wildente"
Illusion   (Quelle: Wikipedia)
Illusion und das ältere, heute ungebräuchliche und praktisch unbekannte Verb illudieren ist eine Ableitung vom lateinischen Verb illudere. Dieses wiederum ist eine Zusammensetzung des Verbs ludere für „spielen“ mit der lokalen Präposition in.
Eine hierauf bezogene Bedeutung von illudere reicht nach Schullexikonangaben dabei von spielend hinwerfen und ins Spiel werfen über sein Spiel treiben, veralbern und verspotten bis zu verhöhnen, täuschen und betrügen.
In anderer Auffassung von „in“-ludere als „innerlich“ spielen gerät Illusion in die Nähe des ähnlich gebildeten deutschen Ausdrucks Gedankenspiel. Von hier leiten sich vielfältige Bedeutungen von Illusion ab, die sämtlich mit Selbsttäuschungen aller Art bis hin zum Selbstbetrug zu tun haben. Dann kann ein täuschender oder (in des Wortes ursprünglicher lateinischer Bedeutung) falscher Eindruck ebenso gemeint sein wie genauso falsche und damit wie immer unrealistische Vorstellungen, die man „sich machen“ oder „bilden“ kann, indem man „sich etwas einbildet“ oder auch „vormacht“.